Dienstag, 13. April 2021

Time to say goodbye - was ich mitnehme



Nachdem wir jetzt genau zwei Wochen auf der Insel waren, beginnen wir heute langsam unsere Rückreise.

Gestern war große Verabschiedung: Im Waisenhaus haben sie extra ein Essen für uns gemacht. Es gab einen kleinen Sportwettkampf mit den Kindern und Gesänge mit Tanz. Die Menschen dort sind wirklich ganz ungewöhnlich lieb und nett!



Abends hatten wir dann im Camp noch unseren Abschiedsdinner. Das war auch sehr nett, wir haben alle dort sehr ins Herz geschlossen.

Holly fand die Erlebnisse auch ganz toll und hat alle sehr lieb gewonnen!






Ich nehme unglaublich viele schöne Eindrücke und tolle Erlebnisse von der Insel mit nach Hause. Von den Menschen können wir in Deutschland viel lernen. Die Kinder hier kennen kein Eigentum. Keiner besitzt etwas, wenn jemand etwas zum spielen hat, dann teilen es alle. Die Kinder sind unglaublich hilfsbereit, und helfen den Erwachsenen bei allen möglichen Arbeiten mit, ohne dass man sie ständig darum bitten muss. Die Kinder sind auch immer neugierig, was die Erwachsenen machen. Wenn man etwas baut, sind immer ein oder zwei Kinder dabei, um zu sehen was und wie man es macht. Kinder haben immer Zeit zu spielen, und nie Langeweile. Dabei spielen die großen auch mit den ganz kleinen zusammen, zum Beispiel haben wir jeden Sonntag Cricket gespielt.



Ich finde die Menschen hier auch sehr selbstlos. Im Camp baut zum Beispiel Enock ein Haus für sich, das ist ihm natürlich sehr wichtig! Trotzdem hat er immer Zeit andere Sachen. 


Das mit der Schule ist schwierig hier. Viele Eltern sehen nicht ein, warum ihre Kinder zur Schule gehen sollen. Für manche Kinder ist einfach nur der Schulweg zu lang, und die Eltern schicken sie nicht auf ein Internat. Dann kostet die Schule auch circa 20 € im Jahr Schulgebühren, was manche Eltern nicht ausgeben wollen oder können. 

Es gibt auch viele Kinder, die einfach erst viel zu spät in die Schule gehen. Manche besuchen mit 12 oder 13 Jahren das erste Mal die Schule. Enock zum Beispiel ist erst spät zu Schule gekommen. Jetzt ist er 17 und kann einigermaßen lesen und rechnen. Trotzdem hat er Träume: er will Ingenieur werden oder Rechtsanwalt. Dafür arbeitet er viel, er hilft im Camp überall mit und abends verkauft er manchmal Fleisch im Dorf.


Enock in seinem Zelt 


Schwierig wird es für die Menschen erst, wenn sie älter werden und irgendwie Geld verdienen müssen. Da viele nicht oder nur kurz in der Schule waren, bleibt ihnen nichts anderes, als Farmer oder Fischer zu werden. Da verdient man kaum Geld und muss hart arbeiten. Einige fangen dann an Alkohol zu trinken und werden gewalttätig gegenüber ihren Kindern und Familien. Viele Kinder aus dem Camp hatten gewalttätige Eltern, bevor sie ins Camp gekommen sind. Einige Kinder haben schlimme Narben.



Heute früh sind wir im Regen mit dem Boot erst auf die Hauptinsel gefahren, und von da aus mit dem Taxi weiter in die Stadt Masaka. Das Taxi war ein Toyota Corona, wir hatten die Luxusvariante gebucht, d.h. ich durfte hinten mit Holly und einer übergewichtigen Mama mit Baby sitzen. Vorne saßen außer dem Fahrer noch drei weitere Fahrgäste....



Heute haben wir uns in einem kleinen Hotel einquartiert. Ist alles sehr nett und für uns viel Luxus: lauwarmes Wasser, dicke Matratze, Dusche, eigenes Klo, Strom im Zimmer, Nachttischlampe...



Morgen haben wir einen Tag frei, da wollen wir mal zum Äquator fahren. Übermorgen werden wir dann auf unsere dreitägige Safari gehen bevor wir dann wieder nach Hause fliegen.



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