Dienstag, 20. April 2021

Wieder zurück

Jetzt sind wir wieder zurück im kalten Deutschland. Am Sonntag haben wir noch in Uganda den PCR Test gemacht, und sind ein bisschen durch die Hauptstadt Kampala gelaufen. Abgesehen von den Märkten keine besonders schöne Stadt, von daher sind wir schon früh wieder zurück ins Hotel und haben uns noch ein bisschen am Pool entspannt. 



Für die 60 km zum Flughafen haben wir insgesamt zweieinhalb Stunden gebraucht, wobei die ersten 10 km durch die Stadt 2 Stunden dauerten. Der Verkehr dort ist die absolute Hölle!


Was nehme ich von der Reise mit:

  1. Seitdem ich nach dem Abitur für drei Monate nach Amerika gegangen bin, habe ich in diesem Urlaub das erste Mal das Gefühl gehabt, eine Kultur und die Menschen näher kennen zu lernen. Das Leben im Camp und mit den Menschen vom Waisenhaus war eine ganz besondere Erfahrung!
  2. Unglaublich viele Erinnerungen an nette Begegnungen mit Menschen. Ich habe in den ganzen drei Wochen keinen einzigen ungeduldigen, unhöflichen, aufdringlichen oder sonst irgendwie schlecht gelaunten Menschen getroffen!
  3. Viele Eindrücke von einer tollen Natur. Nicht nur die wilden Tiere bei der Safari, auch die endlosen Wälder mit Bananenplantagen mit Kaffeebäumen dazwischen und sonstigen Grünzeug. 
  4. Die Gewissheit, dass die Unterstützung die Firefly Uganda vor Ort leistet wirklich etwas bewirkt und „ gut angelegtes Geld“ ist. 
  5. Einige Ananas, Mango, Bananen und Avocados (wenn jemand eine haben möchte meldet euch schnell!)

Es war auch für mich als Vater eine besondere Reise mit meiner Tochter. Diese gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen werden wir für immer gemeinsam haben. Auch das hat die Reise besonders gemacht!


Wenn jemand Interesse hat mehr über Uganda und/oder Firefly und unseren Eindrücken zu erfahren, meldet euch gerne. Natürlich haben wir neben vielen Geschichten auch tolle Fotos mitgebracht. Ich würde mich freuen, wenn die Reise auch eine Gelegenheit ist, mit einigen alten Freunden mal wieder in persönlichen Kontakt zu kommen!


An der Stelle auch noch mal ganz herzlichen Dank an alle, die einen Spendenbeitrag an Firefly geleistet haben. Ich habe das gesteckte Spendenziel bei weitem übertroffen, das freut mich sehr. Natürlich dürft ihr Firefly auch zukünftig gerne weiter unterstützen🤪 Ich werde meine Spendensammlung noch bis Ende Mai laufen lassen, und dann das Geld nach Uganda senden.

Falls ihr (oder Bekannte) auch mal tolle Erfahrungen vor Ort machen wollt, meldet euch gerne bei mir.

Und auch mein Arbeitgeber ifb ein Dankeschön, der mit mit drei Wochen unbezahlten Urlaub die Reise ermöglicht hat. 

 

Das war dann mein letzter Blog-Beitrag zu dieser Reise. Ich freue mich, wenn es der ein oder andere interessant fand und hoffe mit möglichst vielen von euch bald mal wieder zumindest zu telefonieren, wenn es mit persönlichen Treffen gerade schwierig ist.


Alles Gute!

Samstag, 17. April 2021

Safari und das Rätsel, wie das Wasser am Äquator abläuft

Nun geht auch der letzte Teil der Reise dem Ende entgegen. Nachdem wir von der Insel aufs Festland gefahren sind, hatten wir einen Tag in Masaka Aufenthalt. Dort haben wir ein bisschen Shopping gemacht Holly hat sich ein Kleid (10 Euro) nähen lassen und ich ein Hemd (für fünf Euro). 



Wir haben dann noch ein Ausflug zum Äquator gemacht, und gesehen wie das Wasser 5 m nördlich, 5 m südlich und direkt am Äquator abläuft. Ich habe danach einige Artikel gelesen, dass es eigentlich nicht sein kann. Das hat mich so beschäftigt, dass ich nach der Safari noch mal dahin gehen musste, um das Experiment selbst durchzuführen!


Hier das Video von meinem ersten Besuch: https://youtu.be/_kd-XqSj4iA

Und hier das Video als ich das Experiment beim 2. Besuch selbst durchgeführt habe: https://youtu.be/sRlqDXGkQq0


Dann wurden wir morgens 7:30 Uhr african time (=9:30 Uhr) abgeholt für die Safari. Alle Zeitangaben hier sind relativ🤪

Wir sind quer durch Uganda zum Queen Elisabeth Nationalpark gefahren. Die Fahrt war nicht sehr entspannt, wenn die Straße mal keine Schlaglöcher hatte, dann gab es immer wieder Speedbumps, die absolut grauenvoll sind. Ich hatte jeden Abend leichte Kopfschmerzen....

Als wir im Park angekommen sind haben wir noch einen Krater See besichtigt, in dem das Wasser extrem salzhaltig ist und die Menschen vom Boden des Wassers Salzsteine hoch holen, die dann verkauft werden. Ich stelle es mir extrem unangenehm vor den ganzen Tag bis zum Hals im Wasser zu laufen, um mit den Füßen die Steine hoch zu heben.



Beim nächsten Krater See war wieder sehr salzhaltiges Wasser, diesmal waren dort Flamingos. In Summe waren es circa 17.000 die gerade da waren. 



Dann hatten wir auch schon die ersten Elefanten aus nächster Nähe gesehen, und einige weitere Tiere.



Unsere Unterkunft war sehr nett, es waren Zelte unter Strohdächern, die direkt an einem kleinen Fluss waren. Da dort alle möglichen Tiere frei rumlaufen, wurde man immer von einem WWärter begleitet wenn man zum Restaurant oder auf Toilette gegangen ist.




Nächsten Morgen ging es dann um 6:30 Uhr los auf die Safari. Wir sind an Checkpoint gefahren dort ist einen Ranger mit uns eingestiegen, und hat uns rum geführt. Es war super! Wir haben alles gesehen was es zu lesen gibt: Löwen, Büffel, Leoparden, Antilopen, Elefanten, Warzenschweine.... nur Giraffen und Zebras gibt es hier im Park nicht. 










Was mich am meisten überrascht hat, dass die Tiere alle total dicht zusammen waren. Die Leoparden und Löwen wurden immer von Antilopen beobachtet, damit sie Alarm schlagen können, sobald die anfangen auf die Jagd zu gehen


Nach einer Tour am Kraterrand haben wir noch eine Bootstour auf dem Kanal gemacht. Dort haben wir Krokodile und ganz viele Hippos gesehen. 




Am nächsten Morgen ging’s wieder morgens um 6:30 Uhr los zum Schimpansen Tracking. Wir haben schon nach 20 Minuten die ersten Tiere gehört, sind dann quer durch den Wald bis wir sie hoch oben in den Bäumen gesehen haben. Auf mich hat das nach einem sehr entspannten Leben gewirkt. Kein Stress mit nichts, keine echten Feinde, einfach den ganzen Tag rumhängen, Feigen essen, und sich die Insekten aus dem Pelz kratzen. Ich glaub in meinem nächsten Leben will ich Schimpanse werden.



Dann haben wir noch ein bisschen Tarzan und Jane geübt und sind auf einer Liane geschaukelt.



Danach ging es wieder auf dem Weg zurück über die hervorragenden Straßen😡 vorbei an endlosen Tee und Bananen Plantagen. 


Dienstag, 13. April 2021

Time to say goodbye - was ich mitnehme



Nachdem wir jetzt genau zwei Wochen auf der Insel waren, beginnen wir heute langsam unsere Rückreise.

Gestern war große Verabschiedung: Im Waisenhaus haben sie extra ein Essen für uns gemacht. Es gab einen kleinen Sportwettkampf mit den Kindern und Gesänge mit Tanz. Die Menschen dort sind wirklich ganz ungewöhnlich lieb und nett!



Abends hatten wir dann im Camp noch unseren Abschiedsdinner. Das war auch sehr nett, wir haben alle dort sehr ins Herz geschlossen.

Holly fand die Erlebnisse auch ganz toll und hat alle sehr lieb gewonnen!






Ich nehme unglaublich viele schöne Eindrücke und tolle Erlebnisse von der Insel mit nach Hause. Von den Menschen können wir in Deutschland viel lernen. Die Kinder hier kennen kein Eigentum. Keiner besitzt etwas, wenn jemand etwas zum spielen hat, dann teilen es alle. Die Kinder sind unglaublich hilfsbereit, und helfen den Erwachsenen bei allen möglichen Arbeiten mit, ohne dass man sie ständig darum bitten muss. Die Kinder sind auch immer neugierig, was die Erwachsenen machen. Wenn man etwas baut, sind immer ein oder zwei Kinder dabei, um zu sehen was und wie man es macht. Kinder haben immer Zeit zu spielen, und nie Langeweile. Dabei spielen die großen auch mit den ganz kleinen zusammen, zum Beispiel haben wir jeden Sonntag Cricket gespielt.



Ich finde die Menschen hier auch sehr selbstlos. Im Camp baut zum Beispiel Enock ein Haus für sich, das ist ihm natürlich sehr wichtig! Trotzdem hat er immer Zeit andere Sachen. 


Das mit der Schule ist schwierig hier. Viele Eltern sehen nicht ein, warum ihre Kinder zur Schule gehen sollen. Für manche Kinder ist einfach nur der Schulweg zu lang, und die Eltern schicken sie nicht auf ein Internat. Dann kostet die Schule auch circa 20 € im Jahr Schulgebühren, was manche Eltern nicht ausgeben wollen oder können. 

Es gibt auch viele Kinder, die einfach erst viel zu spät in die Schule gehen. Manche besuchen mit 12 oder 13 Jahren das erste Mal die Schule. Enock zum Beispiel ist erst spät zu Schule gekommen. Jetzt ist er 17 und kann einigermaßen lesen und rechnen. Trotzdem hat er Träume: er will Ingenieur werden oder Rechtsanwalt. Dafür arbeitet er viel, er hilft im Camp überall mit und abends verkauft er manchmal Fleisch im Dorf.


Enock in seinem Zelt 


Schwierig wird es für die Menschen erst, wenn sie älter werden und irgendwie Geld verdienen müssen. Da viele nicht oder nur kurz in der Schule waren, bleibt ihnen nichts anderes, als Farmer oder Fischer zu werden. Da verdient man kaum Geld und muss hart arbeiten. Einige fangen dann an Alkohol zu trinken und werden gewalttätig gegenüber ihren Kindern und Familien. Viele Kinder aus dem Camp hatten gewalttätige Eltern, bevor sie ins Camp gekommen sind. Einige Kinder haben schlimme Narben.



Heute früh sind wir im Regen mit dem Boot erst auf die Hauptinsel gefahren, und von da aus mit dem Taxi weiter in die Stadt Masaka. Das Taxi war ein Toyota Corona, wir hatten die Luxusvariante gebucht, d.h. ich durfte hinten mit Holly und einer übergewichtigen Mama mit Baby sitzen. Vorne saßen außer dem Fahrer noch drei weitere Fahrgäste....



Heute haben wir uns in einem kleinen Hotel einquartiert. Ist alles sehr nett und für uns viel Luxus: lauwarmes Wasser, dicke Matratze, Dusche, eigenes Klo, Strom im Zimmer, Nachttischlampe...



Morgen haben wir einen Tag frei, da wollen wir mal zum Äquator fahren. Übermorgen werden wir dann auf unsere dreitägige Safari gehen bevor wir dann wieder nach Hause fliegen.



Freitag, 9. April 2021

Warum wir spenden / unterstützen sollten

Nachdem ich jetzt gute zehn Tage hier bin will ich mal ein erstes zwischen Fazit ziehen, warum Uganda unsere Unterstützung gebrauchen kann. 

50 % der Bevölkerung in Uganda ist unter 15 Jahre alt. Da kommt ein riesen Problem auf das Land zu wenn die ganzen Kinder alle bald anfangen wollen und müssen Geld zu verdienen. Die primäre Wirtschaft ist immer noch die Landwirtschaft.



Die Kinder hier im Camp haben alle Ziele was sie mal machen wollen: Ingenieur, Anwalt, Berufe wie bei uns auch. Und ausnahmslos alle freuen sich wirklich sehr darüber, dass sie zur Schule gehen können! Das ist bestimmt bei manchen Kindern, deren Eltern Landwirtschaft betreiben, anders. Da müssen die Kinder auf dem Feld helfen, und die Eltern wollen nicht, dass sie zur Schule gehen. Aber auch aus dem Waisenhaus wollen die Kinder unbedingt zur Schule gehen und freuen sich riesig darüber, wenn sie unterrichtet werden. Durch unsere Spenden ermöglichen wir, dass für alle Kinder eine Schule gebaut wird, Trinkwasser an der Schule zur Verfügung steht, und die Kinder Toiletten haben. 

Und für mich noch das ganz Besondere ist, dass jeder Euro, der an Firefly gespendet wird, eins zu eins ohne Abzüge hier unten ankommt! 

Der größte Teil der Spenden wird für diese Investitionen verwendet!

Ein kleinerer Betrag sind laufende Kosten, die insbesondere durch Patenschaften abgedeckt werden. Auch wenn die Schule hier einen sehr sehr niedrigen Standard hat, kostet die Schule Schulgeld, was viele Eltern nicht zahlen können und wollen. Daher kann man durch Patenschaften Kindern ermöglichen am Schulunterricht teilzunehmen. Wie gesagt, fast alle Kinder sind hochmotiviert und für manche Eltern  aus dem Dorf ist es die einfachste Ausrede, dass sie das Schulgeld nicht bezahlen können. 

Wer das Projekt hier gerne durch eine Einmalspende unterstützen möchte, kann das gerne hier tun oder natürlich direkt an Firefly Uganda: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/37368-holly-und-jan-fuer-eine-schule-und-waisenhaus?utm_campaign=user_share&utm_medium=fepp_sticky&utm_source=Link


Wer gerne eine Patenschaft übernehmen möchte für eines der Kinder kann das hier machen: https://www.fireflyuganda.com/sponsor-a-child


An der Stelle nochmal ganz ganz herzlichen Dank für alle die letztes oder dieses Jahr eine Unterstützung geben haben!!! Falls jemand Lust hat in einem Video Call sich einen direkten Eindruck zu machen schreibt mich einfach persönlich an. Natürlich auch sehr gerne zusammen mit euren Kindern!

Dienstag, 6. April 2021

Kinderarbeit und Schule leider weiter geschlossen

Gestern noch haben wir mit den Lehrern gesprochen, wie das heute am ersten Schultag alles ablaufen könnte. Die Lehrer Jennifer und Elisabeth sind zwei Töchter von der Chefin Emelie vom Waisenhaus. Heute früh sind dann alle Kinder rüber und sind direkt wieder zurückgekommen, weil die Schule wohl doch noch diese Woche zu hat. Anscheinend haben Sie gestern Abend festgestellt, dass sie keine Toiletten haben für die Kinder und deswegen die Schule nicht aufmachen können. Andere haben gesagt, dass sie keine Schulhefte haben und deswegen nicht aufmachen können. Wieder andere haben gesagt, dass die Kinder keine Schuhe haben, und deshalb nicht aufmachen können.

Ob davon irgendwas stimmt weiß ich nicht. Das Verhältnis zwischen dem Camp und dem Waisenhaus ist nicht ganz einfach bei den Erwachsenen. Das Camp wird durch Andrew geleitet, hier wohnen circa zehn Kinder. Die meisten Kinder haben zwar noch zumindest ein Elternteil, die können sich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht um die Kinder kümmern, deshalb leben Sie hier im Camp. Ein Teil der Kinder wurde zu Hause misshandelt und wollte deswegen weg.

Andrew baut hier im Camp Unterkünfte für alle und eine Wasseraufbereitungsanlage, Toiletten, Duschen, Strom und so weiter.

Das Waisenhaus wird durch Emily geleitet, ihr gehört auch das ganze Land hier. Im Jahr Waisenhaus leben circa 40 Kinder, die keine Eltern mehr haben. Die Kinder müssen auch auf dem Feld mithelfen zu arbeiten. 



Dort bauen sie Ananas, Chili und andere Sachen an, die sie verkaufen. Die Kinder dürfen aber auch in die Schule gehen, die Schule ist für die Kinder im Camp, im Waisenhaus, und aus dem Dorf. Andrew hat angefangen, ein neues Schulgebäude zu bauen und gute Toiletten, beides ist aber noch nicht fertig. Das Waisenhaus bekommt auch frisches Wasser von Andrew. 

Leider sind viele Afrikaner extrem unzuverlässig, und nehmen es mit der Wahrheit auch nicht immer so genau. Viele Entscheidungen sind sehr seltsam, daher kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen Andrew und Emily. Die Sache mit der Schule verstehe ich überhaupt nicht, ich weiß aber auch nicht, was die wahren Gründe sind. Vielleicht weil die Kinder Waisenhaus erst noch ein Chilli Feld anlegen müssen? Oder die Lehrer einfach keinen Bock haben zu arbeiten?

Dass die Kinder vom Waisenhaus auf dem Feld mitarbeiten müssen ist natürlich ganz klar Kinderarbeit. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass die Kinder unglücklich sind. Es ist immer sehr fröhlich dort und alle lachen ständig. Die Kinder nehmen mich immer beider Hand. Es sind wirklich freundliche gut gelaunte Kids. 



Beim setzen der jungen chilipflanzen


Heute früh haben wir eine Frischwasserleitung zur Schule gelegt, damit die Kinder frisches Wasser zu trinken haben. Dabei wurden wir von Affen beobachtet, ob wir auch alles richtig machen.



Am Abend war ich im Waisenhaus zum Essen eingeladen. Das war sehr nett, es gab Reis Koch Banane und Bananenbrot mit Erdnuss Soße. Das Essen hat gut geschmeckt!



Wir werden jetzt noch genau eine Woche hier sein, dann gehen wir noch auf eine 3 Tages Safari.

Montag, 5. April 2021

Cornona und was sonst so geschah

Gestern haben wir die Schule wieder betriebsbereit gemacht. Sie war über ein Jahr lang wegen Corona geschlossen, und die Natur hat sie sich wieder zurück geholt. Nächste Woche Dienstag soll sie wieder aufmachen für die Kinder hier im Camp, das Waisenhaus, und das Dorf. In Summe sind es 90 Kinder wenn alle kommen.



Viele helfende Hände haben den Busch, der in den Monaten davor gewachsen war, mit Macheten abgehauen, und die Schulgebäude gereinigt und repariert. Die Termiten fressen unglaublich schnell das Holz hier auf. 


Eine Schulbank von Termiten zerfressen ohne Sitzbank 


Ich habe einige Tische repariert und ein paar neue gebaut. Das Gerüst für das neue Schulgebäude steht schon, aber es wird noch eine Weile dauern bis es fertig ist da die Baumaterialien noch gekauft werden müssen. Das Holz für die Tische wurde eine halbe Stunde davor von einem gefällten Baum zurechtgesägt mit der Kettensäge. 





Das Holz ist echt unglaublich schwer zu bearbeiten, es ist sehr hart, wenn ein Nagel drin ist, bekommt man den nicht wieder raus.


Die offiziellen Corona Zahlen in Uganda sind lächerlich niedrig, aber die Aufklärung geht bis in die letzten Ecken. Im Waisenhaus neben unserem Camp hängt ein abgesetztes Poster über Corona.



In der Hauptstadt mussten wir vor dem betreten eines Supermarktes immer das Fieber messen, Hände desinfizieren und natürlich eine Maske tragen. Auch im öffentlichen Bereich hat man meistens eine Maske auf gehabt, zumindest auf den größeren Straßen.

Die autoritäre Regierung hat einige Maßnahmen beschlossen, die bei uns unvorstellbar waren. Neben der Schließung der Schulen für über ein Jahr durften zum Beispiel auch die Motorrad Taxi Monate lang nicht fahren. Ich kann mir immer noch überhaupt nicht vorstellen, wie die Leute über die Runden gekommen sind, weil es gab bestimmt kein Hilfspaket vom Start. Es ist immer noch so, dass die Sammeltaxis, das sind kleine Busse in denen bei uns maximal acht Leute sitzen würden, hier passen dort 14 Leute plus Gepäck rein, nur halb voll also mit sieben Leuten fahren dürfen.

Es war auch so viele Monate so, dass keine Fähren auf die Inseln gefahren sind. Dadurch war die Versorgung mit Lebensmitteln schwierig, weil es nicht alles auf den Inseln gibt. Noch problematischer war, dass es auf den Inseln auch kein Geldautomat gibt, von daher auch das Bargeld schnell ausging.


Größere Einkäufe macht man auf der Hauptinsel, und schickt die Sachen dann per Boot hierher wenn man nicht selbst auf die Hauptinsel gehen kann. Ich habe gestern einige Einkäufe vom Boot geholt, da waren neben einigen Menschen auch eine Kuh auf dem Boot (das Boot ist nicht so groß dass das problemlos möglich ist). 



Heute früh hat es viel heftiger wie sonst gestürmt. Seit wir hier sind hatten wir jeden Morgen starke Regenfälle, aber heute war es besonders heftig. Es kam auch etwas Wasser in unser Zelt rein. Als das Wetter besser war haben wir mit den Kindern Cricket gespielt und Holly hat wieder im Waisenhaus chapati gebacken. 



Nach dem Spielen sind alle ins Wasser gesprungen, nicht ganz ungefährlich hier, weil die meisten Kinder nicht richtig schwimmen können. Das Krokodil, das hier in der Nachbarschaft lebt, war weit genug weg🤪



Ich habe mir noch die Felder vom Waisenhaus angeschaut: ein Riesenfeld für Ananas, Bananen, Koch Bananen, Maniok, Chili und Reis. Leider sind gerade nicht so viele Ananas reif, aber wenigstens eine konnten wir ernten.

Donnerstag, 1. April 2021

Leben im Camp auf Bugaba Island



Es gibt hier für nichts feste Zeiten oder feste Abläufe. Alle Zeitangaben sind eher Näherungswerte. Morgens steht man irgendwann auf, viele sitzen dann in der Küche rum und warten drauf, dass es irgendwann Frühstück gibt. Heute habe ich zum Frühstück frische Ananas geschnitten, gestern hat sich Holly ein Sandwich gemacht. Ein großes Frühstück gibt es hier meistens nicht. Holly spielt mit den Kids ständig ligretto. 


Nach dem Frühstück gibt es für die großen Kinder Schule. Bis jetzt hat die Schule immer noch offiziell wegen Corona zu, es werden also nur die Kinder aus dem Camp unterrichtet.

Mittags gibt es immer das einheimisches Essen der Ugander. Heute gab es Süsskartoffel mit Erdnusssauce. 

Danach haben die kleineren Kinder Schule.

Am Abend gibt es immer westliches Essen. Bis jetzt gab es Hot Dogs, Spaghetti und heute Abend Hamburger. Da ist Holly natürlich sehr froh, mir schmeckt auch das einheimische Essen. 

Nach dem Abendessen sitzen die Kinder meistens in der Küche vor dem Laptop und schauen Filme... kenne ich das irgendwoher??? 




Der Blick von unserm Zelt und auf das Camp. 

Die Erwachsenen sitzen unten bei Andrew vor der Hütte auf der Veranda vor dem See, trinken Rum-Cola unterhalten sich oder spielen Backgammon. Zur Zeit ist außer Andrew noch Markus und Elli aus Österreich hier. Die Mutter von Markus (Gaby) besucht Markus gerade für eine Woche, sie fährt morgen wieder zurück. Elli mach die Schule, und Markus ist hier wie ich beim Bauen aktiv. Heute haben wir am Hochbeet weiter gebaut. Da wollen Sie mit verschiedenen Böden experimentieren, unter welchen Bedingungen am besten Gemüse wächst. Andrew baut den ganzen Tag immer irgendwo rum, die Dusche verbessern, ein Pfosten ersetzen die von Termiten angefressen sind, Fahrrad reparieren, Boden verlegen....



Im Camp selbst wachsen einige Früchte auf Bäumen. Nachts macht es manchmal ein ganz schönen Schlag, wenn eine Avocado auf unser Dach fällt. Wenn man zum Kochen eine Zitrone braucht, geht man zum Baum, Bananen wachsen überall, Ananas ist auch nicht weit. Es gibt noch jackfrucht mit der ich noch nicht weiß, was man damit macht. 

Von den Gebäuden her gibt es die Hütte von Andrew in der auch sein Werkzeug ist und ein bisschen der Bereich für die Erwachsenen davor. 



Unser Zelt 


Dann die Küche und er sich wie immer das Leben abspielt, zwei Schlafhäuser in dem Holly und ich und einige andere schlafen, ein Schlafhaus in dem die ganzen Kinder schlafen, und eine Toilette beziehungsweise Dusche.

Weil schon einige gefragt haben, die Toilette ist absolut top, problematisch für Holly ist ihr die sehr große Spinne, die vor der Toilette im Netz gebaut hat, sie ist fast Handteller groß. Für die Dusche wird einfach ein kleines Feuer gemacht mit dem das Wasser erwärmt wird, und schon hat man warmes Wasser. 




Neben den ganzen Menschen Leben auch noch viele Tiere hier. Keines der Tiere wird als Nutztier gehalten, es sind alles ja Haustiere wie jeder Mark, die von allen gestreichelt werden, die auch überall rumlaufen können. So rent beim Essen eigentlich immer Ziegen, Enten oder die Hunde rum. Und wenn man irgendetwas essbares wegschmeißen will, kann man es einfach auf dem Boden fallen lassen, ein Tier wird es schon essen. 

Das große Schwein bekommt dann die anderen Reste zum Essen. Die Ziegen sind leider nicht wirklich stubenrein, die kacken öfters mal auf die Veranda, das wird dann einfach weg gefegt, kein Problem. Das klingt jetzt vielleicht alles sehr dreckig, aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir hier im Dreck leben. Da es jede Nacht regnet wird eigentlich der Dreck täglich weggespült. 


Übrigens habe ich hier einen neuen Namen bekommen: Papa (Jan)

Dienstag, 30. März 2021

Wir sind angekommen

Nach 48 Stunden Reise sind wir heute (Dienstag Abend) Abend auf Bugaba Island angekommen. 

In Entebe, dem Internationalen Flughafen von Uganda, hat uns Andrew abgeholt. Der Flughafen ist nicht größer als der Baden Airport. Andrew ist der “General Manager” oder besser gesagt “Junge für alles” in dem Camp.

Wir sind zuerst nach Kampala in die Stadt in unser Hotel gefahren, wo wir eine Nacht bleiben müssen, da unser Boot am nächsten Tag mittags fährt. Auf dem Weg dahin haben wir kurz stop gemacht um frische Bananen zu kaufen, Holly fand sie Mega lecker! 


Die Landschaft ist auch sehr schön, es ist überall grün, da es nie länger wie ein zwei Wochen nicht regnet. Jetzt gerade ist Regenzeit, d.h. fast jeden Morgen regnet es bis in den Vormittag rein.

Holly war so von allem begeistert, dass ich schon sagte, dass wir nächstes Jahr wiederkommen müssen!


Wir sind dann direkt mit Andrew mit dem Motorrad Taxi in Kampala losgefahren um Einkäufe zu machen. Die Motorrad Taxis (sie heißen Boda-Boda) sind das gängigste Fortbewegungsmittel dort neben Sammelbussen. 

Der Straßenverkehr ist verrückt, ich will nicht wissen wie viele Unfälle täglich passieren, aber irgendwie nehmen doch auch alle Rücksicht auf einander, insbesondere wenn das Auto ein bisschen größer ist. Holly hat es geliebt auf dem Motorrad, “viel besser wie Achterbahn”!

Nachdem wir dann an verschiedenen Orten verschiedene Baumaterialien bestellt haben, sind wir wieder zurück ins Hotel und zu einer Pizzeria nebenan gegangen.

Ab 9:00 Uhr war wegen Corona Ausgangssperre, das war uns aber auch gerade recht, wir waren doch sehr erschöpft von der Reise.

Am nächsten Morgen hat Andrew noch weitere Einkäufe gemacht, und ich bin für eine gute Stunde ein bisschen rumgelaufen, auch in den Nebenstraßen, wo die Leute wohnen. Das waren dort schon ärmliche Verhältnisse, aber ich hatte das Gefühl dass jeder irgendwas zu tun hat. Ich glaube, wenn jemand sonst keine Arbeit  hat, verkauft er ein paar Bananen oder selbst gemachtes Brot. 



Da es in Strömen geregnet hat war ich ziemlich schnell total durchnässt. Gegen 10:00 Uhr sind wir dann losgefahren Richtung Boot. Wenn wir nicht mit Andrew dahin gefahren wären hätte ich geglaubt man will uns entführen. Die Straße war keine wirkliche Straße....


Im so genannten Hafen, ich würde es eher einen dreckigen Strand nennen, war die Hölle los. Von da fahren die Boote zu den ganzen Inseln auf dem Lake Victoria. 




Das Boot war dann auch komplett voll mit Menschen Gepäck und Alkohol. Es gab eine kleine Gin Probe, an der die meisten teilgenommen haben. Dazu gab es noch aus einem großen Kanister ein Zeug, von dem ich nicht wissen will was es war. Es war eine lustige Fahrt, immer wieder haben die Einheimischen untereinander wild diskutiert. Als es dann zu heftig wurde hat der Kapitän Kirchen Musik an gemacht, und alle haben Kirchen Lieder gesungen. 



Holly hat sich dann noch mit einem schüchternen Mädchen unterhalten, dass ihr die Haare gemacht hat. Ich glaube das Mädchen wollte einfach mal glatte Haare in der Hand haben.

Nach gut 6 Stunden auf dem Boot sind wir dann endlich angekommen.

Ich versuche mich in 2 Tagen mit ersten Eindrücken von der Insel zu melden. Zum einschlafen hat Holly nochmal gesagt, dass sie nächstes Jahr wieder kommen möchte. Es geht uns also sehr gut hier!