Dienstag, 6. April 2021

Kinderarbeit und Schule leider weiter geschlossen

Gestern noch haben wir mit den Lehrern gesprochen, wie das heute am ersten Schultag alles ablaufen könnte. Die Lehrer Jennifer und Elisabeth sind zwei Töchter von der Chefin Emelie vom Waisenhaus. Heute früh sind dann alle Kinder rüber und sind direkt wieder zurückgekommen, weil die Schule wohl doch noch diese Woche zu hat. Anscheinend haben Sie gestern Abend festgestellt, dass sie keine Toiletten haben für die Kinder und deswegen die Schule nicht aufmachen können. Andere haben gesagt, dass sie keine Schulhefte haben und deswegen nicht aufmachen können. Wieder andere haben gesagt, dass die Kinder keine Schuhe haben, und deshalb nicht aufmachen können.

Ob davon irgendwas stimmt weiß ich nicht. Das Verhältnis zwischen dem Camp und dem Waisenhaus ist nicht ganz einfach bei den Erwachsenen. Das Camp wird durch Andrew geleitet, hier wohnen circa zehn Kinder. Die meisten Kinder haben zwar noch zumindest ein Elternteil, die können sich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht um die Kinder kümmern, deshalb leben Sie hier im Camp. Ein Teil der Kinder wurde zu Hause misshandelt und wollte deswegen weg.

Andrew baut hier im Camp Unterkünfte für alle und eine Wasseraufbereitungsanlage, Toiletten, Duschen, Strom und so weiter.

Das Waisenhaus wird durch Emily geleitet, ihr gehört auch das ganze Land hier. Im Jahr Waisenhaus leben circa 40 Kinder, die keine Eltern mehr haben. Die Kinder müssen auch auf dem Feld mithelfen zu arbeiten. 



Dort bauen sie Ananas, Chili und andere Sachen an, die sie verkaufen. Die Kinder dürfen aber auch in die Schule gehen, die Schule ist für die Kinder im Camp, im Waisenhaus, und aus dem Dorf. Andrew hat angefangen, ein neues Schulgebäude zu bauen und gute Toiletten, beides ist aber noch nicht fertig. Das Waisenhaus bekommt auch frisches Wasser von Andrew. 

Leider sind viele Afrikaner extrem unzuverlässig, und nehmen es mit der Wahrheit auch nicht immer so genau. Viele Entscheidungen sind sehr seltsam, daher kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen Andrew und Emily. Die Sache mit der Schule verstehe ich überhaupt nicht, ich weiß aber auch nicht, was die wahren Gründe sind. Vielleicht weil die Kinder Waisenhaus erst noch ein Chilli Feld anlegen müssen? Oder die Lehrer einfach keinen Bock haben zu arbeiten?

Dass die Kinder vom Waisenhaus auf dem Feld mitarbeiten müssen ist natürlich ganz klar Kinderarbeit. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass die Kinder unglücklich sind. Es ist immer sehr fröhlich dort und alle lachen ständig. Die Kinder nehmen mich immer beider Hand. Es sind wirklich freundliche gut gelaunte Kids. 



Beim setzen der jungen chilipflanzen


Heute früh haben wir eine Frischwasserleitung zur Schule gelegt, damit die Kinder frisches Wasser zu trinken haben. Dabei wurden wir von Affen beobachtet, ob wir auch alles richtig machen.



Am Abend war ich im Waisenhaus zum Essen eingeladen. Das war sehr nett, es gab Reis Koch Banane und Bananenbrot mit Erdnuss Soße. Das Essen hat gut geschmeckt!



Wir werden jetzt noch genau eine Woche hier sein, dann gehen wir noch auf eine 3 Tages Safari.

2 Kommentare:

  1. Hallo Papa Jan,
    vielleicht kannst Du nochmal erklären warum Waisen sowohl in einem Camp als auch benachbarten Waisenhaus wohnen (Platzmangel?), die Betreiber beider aber scheinbar nicht wirklich kooperieren. Ihr seid aber für wen von beiden als Unterstützung vor Ort? LG!

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    1. Hallo, erstmal danke für die Frage! Ich bin froh, wenn ihr mich Sachen fragt und könnt gerne auch noch weitere Fragen stellen oder Themen die euch interessieren!
      Das Camp (=firefly Uganda) wurde vor 4 Jahren durch Andrew und Nora ( unsere ehemalige Kölner Babysitterin) auf banda Island gegründet. Vor zwei Jahren mussten sie Banda Island verlassen, weil es einen neuen Landbesitzer gab der die Miete drastisch erhöhen wollte. Sie sind dann auf eine der nächsten Inseln nach Bugaba Island umgezogen und haben das neue Camp in der Nähe von dem bereits bestehenden Waisenhaus aufgebaut. Das Camp versteht sich vorrangig als Umweltschutz Organisation, die frisches Wasser, Toiletten, Strom und die Möglichkeit zur Schule zu gehen Der lokalen Bevölkerrung zur Verfügung stellen möchte. Da es aber überall Kinder gibt, die zwar gerne zur Schule gehen wollen, aber aus diversen Gründen es nicht können kam es, dass in dem Camp auch einige Kinder wohnen.
      Für das Camp hat Firefly Wasser Toiletten Strom bereitgestellt, für das Waisenhaus schon Wasser, jetzt wird gerade das Schulgebäude für alle Kinder auch die im Dorf (ca 3 km entfernt) gebaut. In Zukunft werden dann noch saubere Toiletten für das Waisenhaus und irgendwann auch einmal für das Dorf gebaut.

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